Am Donnerstag, den 08. März 2012 haben junge Flüchtlinge die Kampagne BILDUNG(S)LOS! gestartet (www.bildung.jogspace.net). Zum Kampagnenstart fand ein Gespräch von jungen Flüchtlingen bei der Kultusministerkonferenz (KMK) statt, die derzeit in Berlin tagt. Zudem wurde eine Kundgebung, eine Jugendkonferenz und Gespräche mit Bundestagsabgeordneten durchgeführt. Die Jugendlichen kritisierten insbesondere den mangelnden Sprachkursanspruch, Ausbildungsverbote, den Ausschluss vom BAföG und BAB sowie fehlende Möglichkeiten, einen Schulabschluss nachzuholen.
Der Präsident der KMK, Senator Ties Rabe (SPD), zeigte Verständnis für die Forderung nach Bildungsgleichberechtigung. Insbesondere bei der Zeit nach der Schule sei noch viel zu tun, erklärte Rabe. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) sah punktuellen Verbesserungsbedarf, etwa bei dem Anspruch auf Sprachkurse sowie bei den Arbeits- und Ausbildungsverboten. Die Abgeordnete Nicole Gohlke (LINKE) unterstützte die Forderungen der Jugendlichen in vollem Umfang.
„Was mit den ArbeitsmigrantInnen passierte, wiederholt sich gegenwärtig bei den Flüchtlingen: Sie leben größtenteils seit vielen Jahren hier und werden auf Dauer in der BRD bleiben. Dennoch wird ihnen der Zugang zu Bildung, Arbeit und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwehrt“, erklärt Rena Huseinova, Sprecherin der Jugendlichen Ohne Grenzen. „Es kann nicht sein, dass Jugendlichen nach der Schule verboten wird, eine Ausbildung zu absolvieren und dass Flüchtlinge nicht einmal einen Sprachkurs erhalten. Wir wollen endlich gleiche Rechte und eine Chance auf eine richtige Zukunft!“
Unterstützt werden die Jugendlichen bei ihrer Kampagne unter anderem von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dem AWO Bundesverband, dem Bundesfachverband UMF, der GRÜNEN JUGEND (Bundesverband), den JUSOS (Bundesverband), PRO ASYL, den Landesflüchtlingsräten, dem Institut für Soziale Infrastruktur (ISIS), WEGE ins Leben (BBZ), Flüchtlingsinitiative Berlin-Brandenburg (Fib), Studierendenvertretungen, dem Migrationsrat Berlin-Brandenburg, dem GRIPS-Theater Berlin, MigrantInnenselbstorganisationen und BildungsexpertInnen wie Prof. Dr. Lothar Krappmann und Prof. Dr. Jörg Maywald.