Kampagne BILDUNG(S)LOS!: Flüchtlinge fordern anlässlich der Kultusministerkonferenz (KMK) ein gleiches Recht auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe.
Freitag, den 08. März 2013 um 11.30 Uhr
Gespräch mit dem Präsident der KMK, Stephan Dorgerloh beim Tagungsort der KMK
„In dem Lager kannst du nichts machen – nur schlafen und essen. Dabei dachte ich, in Deutschland kann ich endlich zur Schule gehen“ Abdul Karim
Für Flüchtlinge, darunter viele Kinder und Heranwachsende, gibt es aufgrund ihres Aufenthaltsstatus verschiedene rechtliche Bildungsbarrieren. Besonders schlimm trifft es die 135.000 geduldeten und gestatteten Flüchtlinge die teilweise einem vollständigen Ausbildungs- und Studienverboten unterliegen. Flüchtlinge werden oft nicht nur von der Sprachförderung, Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) und dem BAföG ausgeschlossen, sondern unterliegen auch indirekten Diskriminierungen. So ist zum Beispiel durch Wohnsitzauflagen und die Residenzpflicht der räumliche Zugang zu Bildungseinrichtungen erschwert oder komplett verhindert.
Die Flüchtlingsjugendinitative „Jugendliche Ohne Grenzen“ (JoG) startete daher anlässlich der Kultusministerkonferenz 2012 in Berlin die Kampagne „BILDUNG(S)LOS! – Grenzenlos Bedingungslos auch für Flüchtlinge“. In Gesprächen mit den Ministerien fordern sie ein gleiches Recht auf Bildung. Bei dem Gespräch mit Herrn Dorgerloh werden fünf junge Flüchtlinge, die selber von Bildungsdiskriminierung betroffen sind oder waren, auf ihre Probleme aufmerksam machen. Folgende Punkte werden wir im Gespräch mit Kultusministerium vorrangig thematisieren:
– Eingeschränkter Zugang zu Schulen/Berufsschulen
– Ausbildungsverbote
– Mangelnder Zugang zu Sprachkursen
Unterstützt werden die Jugendlichen bei ihrer Kampagne unter anderem von der GEW, PRO ASYL, dem Bundesfachverband UMF, dem AWO Bundesverband, der Grünen Jugend, den Jusos, Studentenvertretungen, ,den Landesflüchtlingsräten, dem GRIPS-Theater Berlin, Migrantenselbstorganisationen und Bildungsexperten wie dem ehemaligen Mitglied im UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes Prof. Dr. Lothar Krappmann und Prof. Dr. Jörg Maywald.